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Schneekugel-Effekt

Diese Methode hilft dir, mit Unsicherheit umzugehen

von Merle Blankenfeld 15.02.2023, 14:00 2 Min.

Du hast das Gefühl, dein Leben versinkt im Chaos und du verlierst die Kontrolle über alles, was mit dir passiert? Der sogenannte Schneekugel-Effekt kann dir helfen, mit unsicheren Situationen umzugehen.

Es ist nicht leicht, Ungewissheit auszuhalten. Sich ausgeliefert zu fühlen und jegliche Kontrolle abgeben zu müssen.


Beides gehört aber unvermeidbar zum Leben.


Es gibt Situationen, die können wir nicht beeinflussen.

Unser Leben und unser Alltag fühlen sich plötzlich an wie eine Achterbahnfahrt, ohne dass wir uns daran erinnern können, eingestiegen zu sein.


Der Psychologe Phil Stark erklärt in "Psychology Today", was er seinen Patient:innen in solchen Momenten rät: Er vergleicht die Situation mit einer Schneekugel.


Der Schneekugel-Effekt:

Wenn das Leben unkontrolliert um uns herumwirbelt

Alles ist plötzlich aufgewirbelt, nichts ist mehr an seinem ursprünglichen Platz und da, wo wir es gerne hätten. Und wir sind mittendrin in diesem Schneesturm.


Wir können nichts dagegen tun und müssen gleichzeitig mit unserer Angst, unserer Ohnmacht, vielleicht Wut und einer Vielzahl an anderen Gefühlen fertig werden.


Unser erster Impuls in einer solchen Situation ist häufig, gegen den Schnee anzukämpfen.

Wir versuchen mit Gewalt, ihn vom Weiterwirbeln abzuhalten,wollen ihn festhalten. Zumindest ein paar Flocken wieder dorthin zurücklegen, wo wir sie gerne haben möchten.

Aber dabei wirbeln wir den Schnee doch jedes Mal ein bisschen weiter auf.

Und erreichen so das Gegenteil von dem, was wir eigentlich möchten.

Der Rat des Experten lautet: Hör auf, gegen den Schnee zu kämpfen.


Komm stattdessen zur Ruhe und warte, bis der Sturm sich von alleine legt.

Denn – und das ist im Leben genauso wie in der Schneekugel – der Schnee, das Chaos, all das, was wir nicht kontrollieren können, legt sich irgendwann wieder.


Es kann helfen, sich vor Augen zu führen, dass wir viele Dinge eben nicht (komplett) selbst in der Hand haben.

Weder ob wir unseren Job verlieren, noch ob unser:e Partner:in uns verlässt, noch ob ein geliebter Mensch stirbt. Das Einzige, das wirklich in unserer Kontrolle liegt, ist unsere Reaktion darauf.

Wenn wir zu kämpfen aufhören, sammeln wir Kraft für die Zukunft

Diese Erkenntnis macht alle diese Dinge nicht unbedingt weniger schmerzhaft.

Aber wenn wir es schaffen, die Situation erst einmal einfach so anzunehmen, wie sie ist, sparen wir zuallererst Energie.


Denn gegen das Unvermeidliche anzukämpfen, kostet Kraft. Kraft, die wir besser in die Verarbeitung unserer Gefühle und in die Zukunft investieren können.

Sobald wir aufhören zu kämpfen, können wir uns ein realistisches Bild von der Situation machen.

Während alles um uns herum in Aufruhr ist, sehen wir ohnehin nicht klar.


Sobald sich der Schnee in der Kugel gesetzt hat – auch wenn das noch eine Weile dauert –, können wir eine Bestandsaufnahme machen.


Was ist wirklich passiert?

Was bedeutet das für mich?

Wie fühle ich mich damit?


Wir können uns unsere Emotionen anschauen, sie reflektieren und annehmen.

Erst dann ergibt es Sinn, nach vorne zu blicken und Lösungen zu finden.


Aber verzweifelt nach Quick Fixes zu suchen, während der Schnee und das Leben noch um uns herumwirbeln, kostet uns nur unnötige Energie und bremst letztlich den Prozess.


Auch in all dem Chaos bleibst du verwurzelt

Und das Abwarten führt dir eine weitere Wahrheit vor Augen:

So stark der Schneesturm um dich herum auch toben mag, du bleibst, genau wie die Figur in der Schneekugel, fest auf dem Boden stehen.


Das mag sich inmitten des Chaos deines Lebens nicht so anfühlen, aber dein Wesenskern, dein Selbst bleibt unangetastet.


Auch wenn sich um dich herum alles verändert und das natürlich auch dich zu einem gewissen Maße verändern kann.


Du bleibst trotzdem du, tief in dir selbst verwurzelt.

So schwer es dir vielleicht auch fällt, in einer ungewissen Zeit erst mal nichts zu tun:

Es kann das Beste sein zu warten, bis das Chaos in der Schneekugel deines Lebens sich ein wenig gelichtet hat.

Danach kannst du aktiv werden und deine Energie gezielt einsetzen, um positiv in die Zukunft zu gehen – welche Verwüstungen der Sturm auch angerichtet haben mag.


Aber verzweifelt nach Quick Fixes zu suchen, während der Schnee und das Leben noch um uns herumwirbeln, kostet uns nur unnötige Energie und bremst letztlich den Prozess.


Verwendete Quelle: psychologytoday.com

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